Rebellische Selbstfürsorge: Wir brauchen einen Wandel!
In einer Gesellschaft, die von uns verlangt, permanent Leistung zu bringen, abzuliefern und „on fire“ zu sein, ist das Innehalten und die Sorge für sich selbst ein Akt der Rebellion. Die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und diese zu stillen, Körper und Geist die nötige Ruhe zuzugestehen, sich abzugrenzen, wenn nötig, kann auf Widerstände, Unverständnis und manchmal auch Groll stoßen – bei uns selbst, vor allem aber bei anderen Menschen.
Grenzen zu setzen, sich vielleicht sogar gegen den nächsten Karriereschritt zu entscheiden, sorgt häufig für Irritationen und hochgezogene Augenbrauen. Wir ecken an, wenn wir unsere vertraglich vorgesehene Mittagspause machen, im Urlaub nicht angerufen werden möchten oder mit schwerer Erkältung nicht zur Arbeit gehen.
In psychosozialen Berufen kommt erschwerend hinzu, dass andere Menschen versorgt werden müssen (gleich ob pflegerisch oder psychisch) und sich dies nicht oder nur bedingt aufschieben lässt.
Von Selbstfürsorge profitieren alle
Wenn der oder die Einzelne es schafft, nachhaltig für sich und seine Bedürfnisse zu sorgen, ist sehr viel erreicht, und dabei möchte ich helfen. Genauso wichtig sind aber Arbeitsstrukturen, die nicht krank machen. Rebellisch sein kann darum auch bedeuten, auf ungesunde Arbeitsstrukturen hinzuweisen – auch wenn der/die Arbeitegeber*in das nicht gern hört.
Ich wünsche mir, dass Selbstfürsorge irgendwann nicht mehr kein rebellischer Akt mehr ist, sondern einfach stattfindet – so wie atmen. Dass wir nicht das Gefühl haben, in Vorleistung gehen zu müssen, uns nicht rechtfertigen oder entschuldigen müssen.
Denn so können wir dazu beitragen im Umgang miteinander mitfühlender, wertschätzender und achtsamer zu sein. Und davon haben am Ende wirklich alle etwas.
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